Donnerstag, April 19, 2007

Blog-around-the-world geht in die erste Hauptrunde (Wo 1)

Nach 10,5h Flug war ich da. Angenehm aufgeregt, erleichtert, übermüdet. Der eingetütete Rucksack kam ganz heil an, so wie ich. 14.00 Uhr Shanghaier Zeit um 8 in der Heimat. Geld, jetzt brauchte ich erstmal Geld. Am besten ist, ich gehe zur Information. Die zeigen mir, wo der Automat ist und vor allem wo meine liebe Gastgeberin Doreen wohnt.

900 Meter Autovermietung, freundliche Chinesen, Menschen in Uniformen, verquere Schriftzeichen, kurz: Fremde aber keine Information. Neben dem einsam verlassenen out-of-order-Automaten gab es zwei Banken mit fleißig per Hand Geldscheine zusammenbindenden Mitarbeitern. Da musste ich meinen Bargeldvorrat angreifen, dafür ist er ja da. Mit 2000 Renminbi ausgestattet gings los in die große 16-Millionen-Stadt.

Der Plan war: "schnapp dir ein Taxi, zeig dem die Adresse und dann von den zwei Türstehern klingeln lassen". Das wär ja langweilig und fast schon einfach, nachdem es mit dem Scannen der chinesischen Adresse noch geklappt hatte. Da waren doch die öffentlichen Verkehrsmittel viel spannender.

Ab zur Magentschwebebahn. Ein Ticket gekauft, natürlich vergünstigt, weil ich ja mit dem Flieger angekommen bin. Der Mann hinter der Kasse zeigte vier Finger hoch und da es vorher 50 waren, waren es jetzt noch 40 RMB. Ab gings wie Schmitts Katze mit über 440 km/h und einem lauen Gefühl im Magen. Rein in die Metropole. Wo war sie nur, irgendwo hinter dem grauen Schleier. Hui, Baumfelder und vorbei, Häuser, viele Häuser und uff, gleich quellen mir die Augen über. Schon verlangsamt sich die Bahn auf 200 km/h und dann stehen wir.

Wo geht es denn jetzt zur Metro? Ach, einfach als Herdentier der Herde folgen. Da Metro 2 und drei lange Schlangen vor den Schaltern. Zum Glück besitze ich einen detailierteren Stadtplan und konnte der Dame am Schalter zeigen wohin ich will. Da gab sie mir ein Ticket und hielt vier Finger hoch. Die 40 RMB gab ich ihr und erhielt 36 zurück. Haha, dumme Touristin hätte sie so gut abziehen können, ohne das sie es merkt, hat sie aber nicht, gut so. 11 Stationen später, 3 davon schwer gestaucht zwischen Menschen, die genauso in Berlin, aber nicht so chinesisch rumlaufen, war ich da. Wo war ich denn da? Und wo musste ich hin. Na vier Straßen hatte ich zur Auswahl und ich verstand nur Chinesisch. Die Hilfe vierer junger Chinesen nahm ich gerne an, nur sprachen wir nicht eine Sprache, nicht so ganz.

Ich verzichtete auf die eine Station nach Süden und vertraute meinem Stadtplan. Laufen. Ok, es war länger als erwartet. Zumindest sagten das meine Füße, mein Rücken, meine Hüfte, mein... na ihr wisst schon. Da war ich, da war die große 519, zum Glück war sie groß, die Eingangszahl. Und sie standen da, die angedrohten Aufpasser und mit meinem Zettel wurde ich wider erwarten gleich zum Fahrstuhl geleitet. Oben stand sie, Doreenchen. Ein Quitscher, ein Schreier, eine Umarmung.

Endlich da und so viel Gelächter. Nach dem Verteilen der Mitbringsel, Zähne putzen, quasseln, Mama noch per Skype erwischen und Hunger kundtun ging es los. Taxi anhalten, ergebnislos versteckten Gurt suchen und hoffen, dass er wie immer heil auch bei Rot über die Ampel kommt. 2 Euro später sind wir an diesem kleinen Restaurant und ein echte Inländerin, Doreens Freundin, bestellt für uns 6 Gerichte! Wow. Lecker, nach so viel Flugzeughunger war das perfekt. Statt großer Party, die Augengröße verhinderte das, quasseln wir und lassen ein Film nebenbei laufen. Morgen erkunden wir Shanghai. Gute Nacht meinen lieben Leser, bis bald.

2 Comments:

Anonymous Anonym said...

Hui wie aufregend!!!! Respekt, dass Du gleich mal mit Rucksack U-Bahn gefahren bist! Viel Spass in NZ!

Donnerstag, 19 April, 2007  
Blogger Tine said...

Das klingt definitiv spannend - und ein wenig gruselig. Hut ab. Ich hätte wahrscheinlich das Taxi genommen;)
Liebe Grüße aus LE

Freitag, 20 April, 2007  

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